Manifest

Die Erdoberfläche ist der Ort des Lebens. Es kommen dort die feste Erde, das flüssige Wasser und die gasförmige Luft zusammen und bilden zusammen die Grundlage der Biosphäre.

Diese ist ein relativ stabiles, aber komplexes System aus Mikroben, Pilzen, Pflanzen und Tieren. Veränderungen auf der einen Seite wirken sich an jeder anderen Stelle des Systems aus. Dabei wird das System anfangs versuchen, einen stabilen Zustand wiederzugewinnen. Es gibt jedoch einen Punkt, bei dem das System es nicht mehr schaffen kann, einen Gleichgewichtszustand, der dem alten ähnelt, wieder einzunehmen und statt dessen zusammenbricht. Es stellt sich danach im Lauf der Zeit, im freien Spiel der Kräfte ein neues Gleichgewicht  ein. Wie das beschaffen sein wird, kann kein Mensch voraussehen.

Daher gilt es zu allererst und mit aller Kraft zu verhindern, dass die „Points of no Return“ überschritten werden, die unser Dasein als Mensch gefährden.

Einer dieser Punkte ist klar erkannt und auch relativ gut erforscht. Es ist der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur, wiederum direkte Folge des Anstiegs der CO2-Konzentrationin der Atmosphäre ist. Während in den letzten Jahrmillionen das Kohlenstoffdioxid einen Volumenanteil von deutlich unter 300 ppm an der Atmosphäre besaß, ist er in den letzten 150 Jahren auf nun mehr als 410 ppm angestiegen und wächst jedes Jahr durchschnittlich um 2 ppm weiter an. Diesen Trend gilt es zu stoppen und schließlich umzukehren.

Kohlenstoff entsteht, wenn Sterne sterben.

star-1544759_640

Der Anteil an der Erdmasse ist sehr gering (ca. 185.000.000.000 Gt und entspricht damit 0,0031 % = 31 ppm). Kohlenstoff verteilt sich in der Atmosphäre (590 Gt), im Wasser (ca. 37.000 Gt), in der Biosphäre (ca. 2.000 Gt), im Boden und im Gestein. Kohlenstoff ist einem Kreislauf unterworfen, Kohlenstoffzyklus genannt. Kohlenstoff wird an unterschiedlichen Stellen der Erde unterschiedlich lange gespeichert. Diese Areale tauschen ihn auf komplexe Art und Weise untereinander, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Vulkane und Tiere geben zum Beispiel  Kohlenstoff  an die Atmosphäre ab, Pflanzen und Wasser nehmen ihn auf, Korallen bauen ihn in Gestein ein und abtauchende Erdplatten bringen ihn wieder ins Erdinnere. Die letzten Jahrmillionen befand sich das System in einem relativ stabilen Gleichgewicht.

Kohlenstoff in Form von Kohle und Erdöl hatte der Kreislauf über hunderte von Jahrmillionen tief in die Erde verfrachtet. Doch  seit Beginn der Industrialisierung vor etwa 200 Jahren haben wir einen großen  Teil  davon  wieder aus der Erde herausgeholt, zu Kohlenstoffdioxid verbrannt und in die Atmosphäre abgegeben.  Aktuell gibt die Menschheit ziemlich genau 10 Gt aus  der Erde entnommenen Kohlenstoff pro Jahr zusätzlich an die Atmosphäre ab.  Damit hat der Mensch erheblich in das natürliche Gleichgewicht des  Kohlenstoffzyklus eingegriffen. Dies wiederum erzeugt Anpassungsveränderungen an anderen Stellen  des Kohlenstoffzyklus, wie etwa eine Zunahme von Kohlensäure in den Ozeanen oder die Zunahme von Kohlenstoffdioxid in der Luft.

Besonders die Zunahme des Kohlenstoffs in der Atmosphäre ist es, die zu weiteren Effekten führt, wie etwa dem Treibhauseffekt. Dabei wird auf die energiereiche Sonnenstrahlung eingewirkt, die von der Erdoberfläche wieder in den Weltraum zurückgeworfen wird. Bei wenig CO2 in der Atmosphäre gelangt viel Strahlung wieder ins All. Befindet sich mehr CO2 in der Luft, wird mehr Strahlung aufgefangen und in Wärmeenergie umgewandelt (Absorption). Damit erhöht sich die Temperatur auf der Erde, was wieder neue Phänomene hervorruft, die dann zum Teil ihrerseits weitere Veränderungen nach sich ziehen. So wirkt sich eine Temperaturerhöhung auf das Wetter aus: Regenereignisse werden heftiger und nehmen zu. Manchmal wird dabei kohlenstoffreicher Boden weggeschwemmt und landet im Meer. Andere Regionen dagegen erhalten höhere Durchschnittstemperaturen und weniger Regen. Die Bewohner dieser Gegenden wandern dann vermehrt aus.

Erhöht sich der CO2-Anteil in der Atmosphäre, erhöht sich auch die Kohlenstoffkonzentration im Meer, und zwar in Form von Kohlensäure. Damit wird das Wasser saurer und kalkbildende Lebewesen wie Korallen  sterben ab einem bestimmten Punkt ab, was dann wiederum ein ganzes Ökosystem zur Auflösung bringt.

Kommt der Kohlenstoffkreislauf aus dem Gleichgewicht, tun dies, wenn auch in geringerem Maße, andere mit ihm zusammenhängende Gleichgewichtssysteme. Eine Welle der Veränderung zieht sich durch die Welt. Besonders kritisch wird es für uns, wenn Teilzustände des Systems sich gegenseitig in ihrer Veränderung verstärken und eine Eskalationsspirale in Gang kommt, die über den „Point of no Return“ hinaus führt. Die Rückkehr zum alten Gleichgewicht ist nicht mehr möglich und die Veränderungen nehmen einen chaotischen Verlauf. Sie sind dann von Menschenhand kaum mehr zu beeinflussen.

Manche Menschen glauben bereits, dass die losgetretene Dynamik sich nicht mehr umkehren lässt, weil der Mensch von Haus aus bequem ist und es ihn überfordert. Dieses Risiko besteht natürlich, andererseits ist es noch nicht zu spät. Auch wir glauben, dass die politischen, wirtschaftlichen und individuell notwendigen Anpassungen zu langsam verlaufen. Aber es gibt viele Menschen, die in diesem Sinne etwas tun oder tun wollen und tatsächlich Dinge in Bewegung bringen und ebenfalls eine Welle auslösen.

Unser erklärtes Ziel ist es, eine altbewährte Kulturtechnik zum Zwecke eines „naturnahen Geoengineerings“ weiter bekannt zu machen, zu fördern und umzusetzen. Insbesondere wollen wir sie in einer Form bereitstellen, die es ermöglicht, dass andere Menschen weltweit diese Technik ebenfalls nutzen können. Denn dieser Ansatz aus Biokohleerzeugung, Bodenverbesserung und Aufforstung hat das Potential die Katastrophe zu verhindern. Böden können wieder fruchtbar gemacht werden, Menschen erhalten Perspektiven vor Ort und können bleiben, statt vor dem Klima zu fliehen.
Der Kohlenstoff wird langfristig aus der Atmosphäre entfernt und im fruchtbarer werdenden Boden und in der Biosphäre gebunden.

Wir bitten die Menschen um Mitarbeit bei dieser großen Aufgabe.
Und wir bitten ebenfalls darum, die kommenden Veränderungen bereitwillig mitzutragen.

Denn erfahrungsgemäß stellt sich nach den Zeiten der Veränderung wieder eine relativ stabile Zeit mit einer neuen Normalität ein.

(Quelle zur Kohlenstoffverteilung: https://www.scinexx.de/news/geowissen/185-milliarden-gigatonnen-kohlenstoff/)